Der Name "Pleistalwerk" oder "Zeche Plato", wie der Ort auch genannt wird, ist irreführend, da es sich bei dem Bauwerk um eine sehr alte Ziegelei handelt.
Die Fabrik wurde 1841 gegründet und produzierte feuerfeste Steine, Ziegelsteine, Dachziegel und Tonröhren zur Entwässerung von Häusern und Straßen.
1902 zerstörte ein Feuer ein Ofenhaus, das durch einen dreigeschossigen Backsteinbau ersetzt wurde. 1924 vernichtete ein weiterer Großbrand einen großen Teil des Werksgeländes.
Anfangs bezog das Werk den Ton aus einer Tongrube auf dem Werksgelände, die jedoch 1928 erschöpft war. Daraufhin wurde die Klinkerproduktion eingestellt und man produzierte nur noch feuerfeste Steine. 1930 stellte man ganz auf die Steinzeugröhrenproduktion um. Der Ton wurde fortan über einen Schmalspurgleisanschluss angeliefert, nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch zunehmend mit Lastwagen über die Straße. Den Gleisanschluss hatte das Werk bereits seit 1922. 1971 wurde die Produktion eingestellt, da sich das alte Fabrikgebäude nicht kostengünstig modernisieren ließ. Teile des Geländes wurden bis in die 1990er Jahre von einer Firma zur Produktion von Automationsmaschinen genutzt. Seitdem ist das Gelände ungenutzt und das Gebäude verfällt. Das gesamte Fabrikgelände wurde 1991 an einen Investor veräußert; dieser ging jedoch in Insolvenz. Ende der 1990er Jahre wurde das Gelände noch zuletzt als Lagerplatz von verschiedenen Firmen genutzt. Seit 2008 liegt das Gelände brach und es besteht akute Einsturzgefahr.
Auch wenn das Gebäude bereits sehr verfallen ist, finden sich noch immer nette Details, die einen Besuch und auch ein Foto wert sind, wenn man den Charme des Verfalls mag.
Besucht: 18.05.2014